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Donnerstag, 03.05.2001

Schon vor dem Frühstück sprangen wir mit Flossen und Schnorcheln ins Wasser. In der Nähe der Felsen gab es wieder viele Fische zu sehen, diesmal auch bunte, vorne blau, oder schwarz mit gelben Querstreifen etc.

Noch nicht ganz wieder trocken, war der nächste Einheimische mit seinem Boot längsseits. Dieser war sehr ordentlich gekleidet und reichte eine Plastiktüte mit Fotos an Deck: der Fotograf von gestern. Er bot seine guten Bilder von unseren Segelmanövern an, aber teuer. Wir beschlossen, die gesamten Negative aufzukaufen und aus der Bordkasse zu zahlen. Dafür musste Joachim zum Geldtauschen bzw. Geldholen wieder an Land.
Entspannt saß Andreas an Deck und meinte, es sei neugierig, ob und was für ein Abenteuer es auf diesem Törn gibt.

Der Fotograf kam wie verabredet um elf Uhr und brachte Fotos und Negative.
Kaum war das Geschäft abgewickelt, nahmen wir den Anker auf. Beim Auslaufen aus der Bucht setzten wir bereits wieder Segel bei vorrangig achterlichem Wind. Durch die hohen Berge ringsherum drehte der Wind ständig, teils um bis zu 30 Grad. Wir mussten eine Halse fahren. Andreas wollte den Großbaum führen, ließ ihn dann leicht gebremst zur Backbordseite wegschwingen. Das tat er allerdings deutlich weiter als gewollt - der Schäkel am Traveller war gerissen.

Erst allmählich wurde klar, was alles hätte passieren können, beispielsweise bei stärkerem Wind: Baum knallt auf Wanten, die brechen, bis hin zum Mastbruch. Ob es das schon war, das von Andreas herbeigesehnte Abenteuer?

Wir fixierten den Baum provisorisch, drehten um und fuhren unter Motor zurück. Der Versuch, Stardust per Funk zu erreichen, schlug fehl - keine Antwort. So legten wir an demselben Dock wieder an, an dem wir am Vortag Wasser gebunkert haben. Für 115 EC haben uns zwei Schwarze einen neuen Schäkel eingesetzt (45 EC für den Schäkel, 70 für ihre Arbeit). Frank und Joachim suchten in Port Elizabeth ein öffentliches Telefon und riefen die allgemeine Stardust-Nummer an - es antwortete nur ein Anrufbeantworter. Beim Reparieren stellte sich heraus, dass eine Rolle des Baumniederholers auch gelitten hatte. Gegen 14.30 Uhr war alles repariert und wir liefen erneut aus.

Der vorgesehene Schwimm- und Schnorchelaufenthalt auf Petit Nevis musste aus Zeitgründen ausfallen. Es ging auf direktem Weg nach Mustique, was bei Quasi-Gegenwind gar nicht so einfach war. Wir haben zweimal Delfinschulen um unser Boot gehabt; die Tiere sind übermütig gesprungen und haben sogar Saltos gezeigt. Einmal sind wir an einer Gruppe kleiner Wale (vermutlich Schweinswale) vorbeigesegelt, und fliegende Fische hat Adlerauge Matthias zuhauf entdeckt.

Um überhaupt noch bei Tageslicht Mustique zu erreichen, mussten wir den Motor einsetzen. Das war auch gut so, sonst hätten wir die - ausnahmsweise sogar markierte - Untiefe direkt vor der Grand Bay womöglich übersehen.

Beim Ankermanöver kam ein Mann in einem weißen T-Shirt mit der Aufschrift "Harbour Master" ans Boot und erzählte, dass jegliches Liegen vor Mustique Geld kosten würde, egal wo. Die Preise für Ankern und Mooring-Tonne seien gleich - nämlich 75 EC für drei Nächte. Also packten wir den Anker wieder ein, angelten eine Mooringtonne und sprangen alle ins Wasser. Das Riff ist wunderschön, viele bunte Fische, auch Seenadeln standen wieder quer im Wasser. Leider sahen wir bei der Dämmerung kaum Farben.
Zum Abendessen hatten wir bei einem der schwarzen Haie einen halben Thunfisch gekauft. Kaum zu glauben, wie zäh die Haut so eines Tieres ist. Joachim erwarb sich im Schweiße seines Angesichts den indianischen Ehrentitel "Der-am-Fisch-sägt". Aber auch einer recht scharfen Säge (Schweizer Offiziersmesser sei Dank) beugte sich der Thun nur unter Protest.

gebrochener Schäkel
Karibische Pueblos?
anstrengendes Segeln
Skippi und Matthias am Bug
Frank am Ruder
etwas Lage, ein paar Spritzer
Katharina am Ruder
Grillmeister MatthisKaribische Holzkohle verhält sich doch etwas anders.
segeln ermüdet...
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